Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) hat mit Entscheidung vom 11. Februar 2016 entschieden, dass die Schilderungen von einverständlich vorgenommenen sadomasochistischen Praktiken des im Jahre 2012 im Goldmann Verlag der Verlagsgruppe Random House GmbH erschienenen Buches "Das geheime Verlangen der Sophie M." der Autorin Sophie Morgan keine Aufnahme in die Liste der jugendgefährdenden Medien rechtfertigen.
Die Indizierung wurde mit dem Hinweis, dass der Inhalt aufgrund der im Detail geschilderten sexuellen Handlungen möglicherweise als jugendgefährdend einzustufen sei, angeregt.
Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns. (Franz Kafka)
Wenn im Herbst der erste kühle Wind die Blätter von den Bäumen weht und durch Rommelshausens Straßen treibt, dann streicht er auch neugierig durch manches Bücherregal, - in der Hoffnung das ein oder andere sehr spezielle Buch aufzublättern, soweit es fesselnde oder andere nachhaltige Wirkungen beim geneigten Leser hervorzurufen vermochte.
So geschehen Ende Oktober daselbst - aufgelesen und zusammengetrieben hatte der leise Herbstwind zwölf Personen, die wie immer dem gewohnt gut bürgerlichen Nebenzimmerambiente trotzten und beim Gesprächskreis "SundMehr" Bücher, Geschichten und Erinnerungen der besonderen Art auf den Tisch legten. Denn es ging darum zu berichten, welches Buch, neben den altbekannten Klassikern von de Sade bis O, aktuell der Phantasie der Teilnehmenden neuen Auftrieb verschafft.
Die Kriminalpsychologin Lydia Benecke, Autorin des Buches "Sadisten: Tödliche Liebe - Geschichten aus dem wahren Leben" führt bundesweit Vorträge zu dieser Themnatik durch:
Sadisten: Tödliche Liebe - Geschichten aus dem wahren Leben? führt den Leser auf eine Reise durch die psychologischen Profile sexueller Sadisten. Einerseits wird das "ganz normale Leben" jener erläutert, die einvernehmlich ihren sexuellen Sadismus mit masochistischen Partnern ausleben. Andererseits taucht der Leser in die Gedanken- und Gefühlswelt der gefährlichen, kriminellen Sadisten ein - zu deren bekanntesten Vertretern Jack the Ripper und Ted Bundy gehören.
Im jüngst erschienenen Buch "Unverschämt – schön. Sexualethik: evangelisch und Lebensnah" (Gütersloher Verlagshaus, ISBN 978-3-579-08222-6), das zunächst als eigenes Kapitel in der 2013 erschienenen Orientierungshilfe der EKD "Zwischen Autonomie und Angewiesenheit: Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken" erscheinen
sollte (Siehe Meldung vom 31.08.2015), wird für Leser, die mit der Thematik "Sadomasochismus" unvertraut sind, auf den Seiten 123 bis 126 bemüht objektiv aufgeklärt: Deutlich wird der Unterschied zwischen einvernehmlichem und pathologischem Sadismus oder Masochismus aufgezeigt. Während allgemein erläutert wird, wie fließend der Übergang zwischen einvernehmlicher, leidenschaftlicher Sexualität und nicht einvernehmlichen Sexualpraktiken sind, wird unter dem Hinweis auf Studien aus dem Sexualwissenschaftlichen Bereich darauf verwiesen, dass es sich beim Sadomasochismus um einen Grenzgang handelt. Tatsächlich nähert sich die Erläuterung dann doch einer Pathologisierung, auch wenn klar gestellt wird, dass die Ursachen für sadomasochistische Neigungen nicht eindeutig beschrieben werden können. Es folgt die Vermutung, dass bei der Entwicklung des sexuellen Skripts neben der genetischen Disposition auch prä- oder perinatale Angsterfahrungen, frühkindliche Traumatisierungen oder später konditionierte Lust-/Schmerzfixierungen eine Rolle spielen können. Weil "das Verantwortungsvolle Spiel mit Macht und Ohnmacht ein großes Maß an Bewusstheit voraussetzt, die im sexuellen Vollzug der oft extrem energetisch gespeisten Extase ausgeübt werden müssen.", (S. 125) wird Sadomasochismus als fragwürdig betrachtet, was bei manchem SMer Empörung
Elise Missall verfasste die Bachelorarbeit "Identitäre Selbstverortung masochistisch/devoter Frauen im Spannungsfeld von Emanzipation und Unterwerfung". Teil des "Forschungsgegenstandes" waren auch die Schlagzeilen.
Ihre Arbeit stellt "eine diskursanalytische Untersuchung des SM-Magazins Schlagzeilen in Bezug auf weiblich-masochistische Identität im theoretischen Rahmen des Kommunikativen Konstruktivismus" dar.
Elise Missall befasst sich in in ihrer Arbeit mit der Frage "Welchen Möglichkeiten der Subjektpositionierung werden der sich als masochistisch und/oder devot verstehende Frau diskursiv angeboten, welchen gesellschaftlichen Fremdzuschreibungen sieht sie sich gegenüber und welche Möglichkeiten der Abgrenzung zu den angebotenen Identitäten bestehen?"
Im Marterpfahl Verlag erschienen am 1. August zwei neue Titel:
1.) Verraten und Verkauft Eine Herrin in Ketten SM-Thriller von Ralph G. Kretschmann Paperback, DIN-A 5 182 Seiten, 16,60 Euro ISBN 978-3-944145-44-0
2.) »Sklave, bis der Tod uns scheidet!« Der Herr Baron sinkt auf die Knie SM-Roman von Edyta Zaborowska Paperback, DIN-A 5 148 Seiten, 14,40 Euro ISBN 978-3-944145-45-7
Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) hat kürzlich in einer Grundsatzentscheidung festgestellt, dass die Schilderungen von einverständlich vorgenommenen sadomasochistischen Praktiken nicht unsittlich sind.
Wie der Rechtsanwalt Marko Dörre in seinem Blog "Pornoanwalt.de" berichtet, war der Anlaßfall zu dieser Entscheidung das Verfahren betreffend der beantragten Indizierung des 2011 erschienenen Buches "Befreie mich, versklave mich" der Autorin Johanna Grey.
Als Begründung für die beantragte Indizierung wurde die "Kombination von Sex und Gewalt als eine besonders lustvolle Variante sexueller Handlungen" angeführt. Aus diesem Grunde sei der der Inhalt des Romans geeignet, "eine sexualethisch desorientierende Wirkung auf Kinder und Jugendliche auszuüben".
Am 18. Juni 2015 soll das nächste Buch aus der "Fifty Shades of Grey" Reihe erscheinen. Es trägt den Titel "Grey" und erzählt die bekannte Geschichte aus der Sicht von Christian Grey.
Kurz nach der Ankündigung der Autorin E.L. James auf ihrer Webseite und auf Instagram beförderten allein die Vorbestellungen das Buch auf Platz 1 der Amazon-Bestsellerliste.
Das Datum ist im Übrigen kein Zufall sondern entspricht dem fiktiven Geburtstag von Christian Grey. Das Buch erscheint am 18. Juni 2015 zunächst auf englisch. Wann die deutsche Übersetzung erscheinen wird ist derzeit nicht bekannt.